Nach zwölf von 13 Wertungsrunden kann der LSV nicht mehr eingeholt werden

Text: Ulrich Kaiser

Foto: pr.

Rinteln. An diesem Wochenende hatte der Luftsportverein Rinteln die Chance, sich eine Runde vor Saisonende den Titel des Deutschen Meisters in der Segelflug - Bundesliga zu sichern. Und es sollte ein wirklich spannendes Wochenende werden.

Mit sechs Punkten und einem 15. Platz, wäre der LSV Rinteln soweit an der Tabellenspitze enteilt, dass selbst bei zwei Rundensiegen die Verfolger vom FSC Odenwald Walldürn die Niedersachsen nicht mehr hätten einholen können. Aber die 12. Runde begann alles andere als vielversprechend. Am Samstag war für die Rintelner an Wertungsflüge nicht zu denken und die Mannschaft musste mit ansehen, wie insbesondere die Verfolger aus dem Süden punkteten. Mit der Hoffnung auf fliegbares Wetter verliessen die Akteure am Samstag den Flugplatz, nicht ohne vorher noch möglichst viele Piloten für den Sonntag zusammen zu trommeln. Und es sollte für die Rintelner der spannendste Sonntag der Saison werden.

Die Wettervorhersage war vielversprechend und das Ziel schien greifbar nahe. Mit elf Pilotinnen und Piloten war der LSV am Start und 12 Uhr Mittags eröffnete Dietmar Heintze als erster Starter das Rennen. Nach und nach wurden alle Segelflugzeuge in die Luft gezogen und erlebten aber erstmal eine böse Überraschung. Zwar sah das Wetter gut aus, aber die Aufwinde, die die Flieger vorfanden, blieben weit hinter den Erwartungen zurück. So ging es zunächst langsam voran gegen den Wind nach Südosten. Später sollte es dann unter ausnutzen des Rückenwindes so weit wie möglich in Richtung Nordwesten gehen. Erstes Opfer des Wetter wurde Vize - Weltmeisterin Christine Grote, die bereits nach einer guten Stunde auf dem Flugplatz Uslar am Solling aussenlanden musste.

Aber der Rest der Gruppe kämpfte weiter und die Bedingungen wurden immer besser. Mittlerweile hatte die Gruppe im Bereich des Solling gewendet und kam immer schneller voran. Angeführt von Reinhard Schramme und Co-Pilot Rolf Bödeker ging es Richtung Nordwesten, an Rinteln vorbei Kurs Diepholz. Mittlerweile hatte sich eine tragende Linie auf Kurs ausgebildet, die ohne zu kreisen mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h abgeflogen werden konnte. Die Luft wurde aber immer labiler und Schauer breiteten sich aus. Aber die Zeit reichte für die 2,5 Stunden dauernden Wertungsflüge gerade so aus, im einsetzenden Regen landeten dann die Segelflieger wieder alle sicher am Flugplatz.

Sogleich wurden die Flüge aus den Datenrecordern auf die Wertungsplattform hochgeladen und das bange Warten begann. Immer mehr Flugmeldungen gingen ein und der LSV Rinteln wurde von Anfangs Platz 4 immer weiter durchgereicht. Sollten am Ende die 310,7 Geschwindigkeitspunkte von Reinhard Schramme und Co Rolf Bödeker, Ulrich Kaiser und Adrian Glauner mit Copilotin Meike Wielage nicht ausreichen um den Titelgewinn vorzeitig zu sichern? Platz für Platz rutschten die Rintelner weiter nach hinten, aber beim Wertungsschluss war dann der Jubel groß - Platz 15 und 6 Punkte konnten die Rintelner Flieger halten. Aber auch die Verfolger von aus dem Odenwald nahmen ihre letzte Chance nicht wahr und verpassten den 4 Platz, der am Ende noch eine theoretische Chance bedeutet hätte.

Damit verteidigt der Luftsportverein Rinteln bereits eine Runde vor Schluss seinen Titel und wird erneut Deutscher Meister in der Segelflug - Bundesliga.

„Im vergangenen Jahr hat der LSV Rinteln die Meisterschaft in die Weserstadt geholt, und damit unseren Verein in der gesamten deutschen Segelfliegerei bedeutungsvoll in Szene gesetzt. Nun freut es mich umso mehr, dass der Verein die letztjährige Leistung bestätigte und erneut den Titel nach Rinteln holte. Zu Verdanken haben wir diese Leistung unserem „Erfolgstrainer und Wetterberater“ Reinhard Schramme, der stets die erfolgreichen Flugstrecken vorgegeben und die gesamte Mannschaft motiviert hat.“, freute sich der erste Vorsitzende des LSV Rinteln, Stephan Beck.

Der Rundenspiel geht an den  LSV Homberg/Ohm mit 387,2 Geschwindigkeitspunkten, vor dem AC Braunschweig mit 372 Geschwindigkeitspunkten. Dritter wird der FK Brandenburg mit 364,2 Geschwindigkeitspunkten. In der Gesamtwertung führt der LSV Rinteln die Tabelle uneinholbar mit 169 Zählern an, vor dem FSC Odenwald Walldürn (140), dritter ist der AC Bamberg, punktgleich mit der FG Wolf Hirth (136).

Während also die Verfolger am nächsten Wochenende den Vize-Meister noch ausfliegen, kann in Rinteln schon gefeiert werden. Am Tabellenende geht es für die niedersächsischen Vereine aus Celle und Braunschweig dann noch um den Klassenerhalt.

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