LSV Gifhorn schlägt LSV Rinteln im Hangflug
Text: Ulrich Kaiser
Foto: Dieter Vogt
Rinteln. In der sechsten Runde der Segelflug – Bundesliga gab es an diesem Wochenende einen Überraschungssieger. Bei kräftigem Südwestwind schlug der LSV Gifhorn die favorisierten Rintelner im Hangsegelflug überraschend deutlich. Eigentlich ist der Hangsegelflug die Paradedisziplin des LSV Rinteln, aber an diesem Wochenende hatten die Gifhorner, die eigens hierfür nach Rinteln gekommen waren, die Nase vorn. Mit Bravour absolvierten die Heide – Piloten ihre Flüge entlang des Wiehen – und Wesergebirges und des Iths und ließen den Favoriten für diese Runde keine Chance.
Mit 360,95 Geschwindigkeitspunkten entschied der LSV Gifhorn die Runde klar für sich. Die Rintelner Doppelsitzer – Teams Reinhard Schramme / Rolf Bödeker, Adrian Glauner / Meike Wielage sowie Ulrich Kaiser im Einsitzer verloren immer wieder Zeit beim Sprung zwischen Süntel und Ith. In diesem Bereich fehlt der durchgehende Hang und um die Strecke zu überbrücken müssen die Piloten immer etwas mehr Höhe tanken, um den nächsten Gebirgszug zu erreichen, und das kostet jedesmal Zeit. Viermal müssen die Piloten während eines Wertungsfluges diese Passage meistern. „Das haben unsere Gäste diesmal deutlich besser als wir hingekriegt“, lobt Ulrich Kaiser die Leistung der Gifhorner.
Am Ende reichte es für den Luftsportverein Rinteln in dieser Runde mit 326,84 Geschwindigkeitspunkten zu Platz 3. Auf Platz zwei flog die FG Schwäbisch Gmünd, die auf der Schwäbischen Alb gute thermische Bedingungen vorfand und sich mit 328,33 Geschwindigkeitspunkten knapp vor Rinteln platzieren konnte.
All das ereignete sich bereits am Samstag. Am Sonntag verhinderten immer wieder Schauer und sehr niedrige Wolken, dass die Rintelner das Ergebnis noch einmal zu ihren Gunsten verändern konnten. Lediglich im Süden und Südwesten Deutschlands konnten die Vereine noch Wertungsflüge durchführen, die aber lediglich zu Verschiebungen im Tabellenmittelfeld führten.
In der Gesamtwertung kann sich der LSV Rinteln an der Tabellenspitze weiter etwas absetzen. Mit den erreichten 18 Punkten aus dieser Runde hat der Titelverteidiger jetzt 97 Zähler auf dem Konto. Der Verfolger aus Oerlinghausen, an diesem Wochenende auf Platz sechs geflogen, liegt mit 78 Zählern jetzt 19 Punkte hinter Rinteln. Der Rundensieger Gifhorn ist mittlerweile mit 70 Gesamtpunkten auf den dritten Platz vorgeflogen, den er sich mit der FG Wolf–Hirth aus Kirchheim unter Teck teilt. Es verbleiben in dieser Saison noch sieben Runden, es sind also noch maximal 140 Punkte zu holen. Das zeigt, dass im Rennen um die Meisterschaft 2020 noch lange nichts entschieden ist.