HSG VERSCHENKT HEIMSIEG DURCH INDISKUTABLE ERSTE HALBZEIT
Waltringhausen. In der Handball-Oberliga hat die HSG Schaumburg Nord einen Heimsieg gegen den VfL Hameln verschenkt. Durch eine 25:26 (7:16)-Niederlage verpasste die HSG den Anschluss an das Mittelfeld. Bitter für die HSG: In der 45. Minute verletzte sich Nikolai Hengst ohne Gegnereinwirkung vermutlich schwer am rechten Fuß. Dabei zeigten die Gastgeber in der ersten Halbzeit einen Auftritt, der Coach Saulius Tonkunas fassungslos machte. „Ich verstehe nicht, wie man zu Hause so eine Halbzeit spielen kann, wenn es um den Abstieg geht. So eine Einstellung, ich habe die Mannschaft nicht verstanden“, sagte Tonkunas. In der Abwehr keinen Zugriff, im Angriff keine Ruhe und viele wild verschossene Möglichkeiten. Über 6:12 (23.) und 6:15 (26.) schien die HSG beim 7:16-Pausenrückstand schon geschlagen.
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In der Halbzeit appellierte Tonkunas an seine Mannschaft: „Ihr könnt so weiterspielen und mit 20 verlieren oder vielleicht gewinnen. Handball wird anders gespielt, ihr müsst kämpfen und Handball spielen und auch an die Zuschauer denken“. Als flankierende Maßnahme nahm die HSG Hamelns Mittelmann Jannik Henke aus dem Spiel. Das wirkte, die Angriffe der Gäste waren weniger flüssig und druckvoll. Auf der anderen Seite begann die HSG zu kämpfen, plötzlich traf Andreas Lüer, der in der ersten Halbzeit noch haarsträubend verwarf. In der 42. Minute hatte die HSG auf 16:18 verkürzt, war an Hameln dran und setzte nach. Marcel Rose erzielte schließlich in der 53. Minute den nicht mehr für möglich gehaltenen 22:22-Ausgleich.
Direkt im Anschluss fiel die Vorentscheidung, als die HSG im Angriff drei Fehler machte, Hameln mit drei Toren in Folge auf 25:22 (58.) weg zog. Da habe das Spiel spitz auf Knopf gestanden, so Hamelns Coach Oliver Glatz. Was folgte war nervenaufreibend, die HSG verkürzte auf 24:25 (59.), Hameln legte zum 24:26 aus HSG-Sicht nach (60.), 43 Sekunden vor der Schlusssirene erzielte Fynn Graafmann das 25:26. Das war es dann, die HSG kam nicht mehr entscheidend in Ballbesitz, musste eine bittere Pille schlucken. Das habe Nerven gekostet, räumte Glatz ein. „Wenn du in die Halbzeit gehst, sicher führst und Schaumburg kommt gleich ran kostet das Nerven, von der Schlussphase mal ganz abgesehen“, sagte Glatz.
HSG Schaumburg Nord: Blomberg, Schulz 2, Tatge, B. Kleine 1, Sidali, Blazek 3, G. Hengst, Graafmann 7/2, Dohmeier 1, Rose 3/1, N. Hengst 1, Lüer 7, Riechers.