Alle Spielklassen betroffen - Vereine haben mit „den Füßen abgestimmt“
Hannover. Das Präsidium des Handball-Verbandes Niedersachsen hat die Reißleine gezogen: Der Spielbetrieb der Jugend und Senioren in den Ober-, Verbands- und Landesligen sowie der Landesklassen die in Obhut des Verbandes stehen mit sofortiger Wirkung auszusetzen. So hat es der HVN auf seiner Homepage www.hvn-online.com veröffentlicht. „Zunächst bis einschließlich 31. Dezember“, erklärt HVN-Präsident Stefan Hüdepohl mit Blick auf die nach wie vor ständig steigenden Covid-19-Fallzahlen.
Vor kurzem hatte der Verband die Entscheidung „spielen oder nicht“ auf die Vereine übertragen. Im breiten Umfeld des Handballs schob der HVN damit die Verantwortung auf die Vereine ab, als Folge der fatalen Entscheidung beispielsweise in der Oberliga mit 15 Mannschaften zu spielen. Die Vereine reagierten schnell, am vergangenen Wochenende wurden von 106 in den Seniorenklassen angesetzten Spielen 85 von den Vereinen kurzfristig verlegt. So teilt es Vizepräsident/Spieltechnik Jens Schoof auf der HP des Verbandes mit. Damit war im Prinzip die Oberliga-Saison schon zerrissen, der aufgrund der Staffelgröße ohnehin schon eng getaktete Spielplan ließ kaum irgendwelche Nachholspiele zu.
Man habe den Vereinen ein Höchstmaß an Freiraum einräumen wollen, so Hüdepohl auf der HP. „Jetzt haben die Vereine mit den Füßen abgestimmt. Diese Entscheidung akzeptieren wir“, so Hüdepohl. Offenbar haben viele Vereine und Spieler sowie Spielerinnen den Verband aufgefordert, seiner Verantwortung für die Gesundheit der Mannschaften und Zuschauer endlich nachzukommen. Verunsicherung und Furcht vor Ansteckung spielten dabei die Hauptrolle. „Diesem Wunsch tragen wir Rechnung“, so äußerte sich Hüdepohl dazu. Wann der Spielbetrieb wieder aufgenommen sei völlig offen. Laut HVN haben die Spieltechniker damit begonnen, verschiedene Modelle zu diskutieren. Ob in diesen Diskussionen die Vereine eingebunden werden war der Mitteilung nicht zu entnehmen.