MTV Großenheidorn verschenkt ersten Auswärtssieg
Lehrte. „Neun Tore in der zweiten Halbzeit reichen nicht“, brachte Coach Marc Siegesmund den Grund für die Pleite auf den Punkt. Das die Gäste überhaupt antreten durften verdankten sie ihrem Ex-Kreisläufer Björn Öttermann. Denn die Mannschaft war in Lehrte, aber die Trikots nicht. Die standen noch im „Kabuff“ in der Mehrzweckhalle. Öttermann trainierte dort eine E-Junioren-Mannschaft, hörte das Telefon, schnappte die Trikots und brachte sie rechtzeitig nach Lehrte. Das Spiel begann so nur mit einer zweiminütigen Verspätung.
Lange sah es nicht nach einer Niederlage aus, die Gäste führten zumeist mit fünf Toren. Ab dem 6:6 (16.) setzten sich die Seeprovinzler auf 11:9 (27.) und schließlich der 14:9-Halbzeitführung ab. Die 5:1-Abwehr stand stabil, Maurice Nolte setzte sich mehrfach im eins-zu- eins gegen die Lehrter Abwehr durch. So weit, so gut - nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild langsam aber sicher. „Wir haben das Handballspielen eingestellt“, ärgerte sich Siegesmund. Bis zum 18:13 hielten die Gäste den Vorsprung, das war in der 39. Minute.
Dann begann der Abstieg, die mannschaftliche Komponente verschwand und mit ihr der Kampf mit viel Herz, Leidenschaft und Willen. Die Abwehr bekam weniger Zugriff, im Angriff gab es zu viele Fehler und schlechte Würfe. Beim 22:22 (54.) war Lehrte dran, in den Schlussminuten brachen die Gäste mehr und mehr auseinander. Zwar war der mannschaftliche Auftritt schon besser als gegen den HV Barsinghausen, aber noch nicht da, wo er sein sollte. „Da fehlt mir was, das müssen wir abstellen“, meinte Siegesmund.
Immerhin gab es noch eine positive Nachricht: Jonathan Semisch hat sich keinen Kreuzbandriss zugezogen, sondern „nur“ einen Meniskusschaden und kann möglicherweise noch in der Hinrunde in den Kader zurückkehren.
MTV Großenheidorn: Schröpfer, S. Bretz 4, Degner, Buhre 4, Bokeloh 3/2, Kraft 4, L. Ritter, M. Ritter 1, Nolte 3, Ströh 1, Pommer, Hermann 3/3, T. Bretz.
