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EIN SOUVERÄNER AUFTRITT

Fotos/Text: Ernst Siepmann

Stelingen. Höchst zufrieden kehrten die Landesligaspieler des VfR Evesen vom Auswärtsspiel aus Stelingen zurück. Eine Glanzleistung geboten, beim 3:0 die Punkte sicher eingefahren, in Sichtweite zum Spitzenreiter in der noch jungen Saison. Was will der VfR-Fan mehr? Klar, ganz nach oben. Der Sieg in Stelingen gilt sicher als Momentaufnahme. Noch stehen 27 Spiele aus, die den Zuschauern höchst interessanten Fußball bieten. Denn es macht Spaß, dem VfR bei seiner Arbeitsleitung zuzuschauen.


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„In Stelingen waren wir noch nie“, blickten sich die VfR-Spieler auf dem Gelände um. Das stimmt für sie persönlich. Denn als der VfR zum einzigen Mal das Waldstadion ansteuerte, am Pfingstmontag vor vier Jahren , war es ein Spiel in der Bezirksliga mit anderen Akteuren. Beide Treffer zum 2:1 Erfolg für Evesen erzielte damals Kai-Thomas Schneider. Der wurde aus der 2. Evesener Mannschaft für diese Partie ausgeliehen, in der der Aufstiegszug längst abgefahren war. Weil der Weg in die Erste mit besseren Spielern zugestellt war, heuerte Schneider später beim SV Obernkirchen an. Dem Vernehmen nach ist er auch heute dort noch glücklich.

Das Stadion in Stelingen hat seinen Charme. An Fußballplätzen vorbei führt der Waldweg zum eigentlichen Spielgelände. Pferdeäpfel auf der Strecke zeugen davon, dass Sport auf allen Ebenen in Stelingen betrieben wird. Oder soll gar als schlechtes Omen gelten? Ein sogenanntes „Scheißspiel“ für einen der Kontrahenten?

Tatsächlich darf es so aus Blickrichtung des Unterlegenen gewertet werden. Der VfR Evesen hielt sich von den Gedanken fern. Leidtragend war der Gastgeber aus Stelingen. „Von uns war’s jene braune Masse“, trauerte nach dem Schlusspfiff Mark Oppermann, der seit fünf Jahren als Stadionsprecher hier wirkt. „Mit dem 0:3 sind wir noch gut bedient, denn Evesen hätte weit höher gewinnen können. Stelingen ist mit einem Sieg und zwei Unentschieden in die Saison gestartet. Doch schon im letzten Heimspiel gegen Niedersachsen Döhren deutete sich der Abwärtstrend an. Heute bekamen wir auf den Gegner einfach keinen Zugriff“.

Der VfR wirbelte gleich zu Beginn und hätte nach zwei Minuten schon in Führung gehen können. Aber die Unparteiischen werteten eine Kopfballrückgabe von Stelingen als Abseits und machten damit die große Chance für Charly Tunc zunichte. Es klingt spannend wie die Lektüre eines Telefonbuchs, würden wir die Evesener Möglichkeiten alle auflisten. Der VfR muss sich ankreiden, dass er etliches fahrlässig ausließ. Der TSV Stelingen schaffte das verbale Kunststück, dass er trotz hochsommerlicher Temperaturen und Dürreperiode mächtig „schwamm“. Signifikantes Beispiel war ein Rückpass Richtung Tor in der 29. Minute, was den eigenen Kasten nur knapp verfehlte.

„Wir kommen einfach nicht ins Spiel. Kein Ball kommt vorne an. Der Gegner ist viel griffiger“, stellten die Heimzuschauer in der Pause ernüchternd fest. „Gefühlt hat Evesen ein Chancenplus von 30:1.“ Zumindest das Ergebnis ließ noch Spannung zu. Nach einem Zuspiel von Emilio Enzi traf Nico Kleiber mit einem Schuss ins lange Eck zum 0:1 (24.). Es hätte aber weit, weit höher stehen können.

Gute Absichten darf man dem TSV Stelingen gewiss zubilligen, denn nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Gastgeber zwanzig Minuten lang gleichwertig. Marcos Pappas bot sich nach einem Freistoß die Chance zum Ausgleich (58.), der aber nicht gerecht gewesen wäre. Auf der anderen Seite ärgerte sich Charly Tunc, als er freistehend am langen Pfosten eine Hereingabe verfehlte (62.)

Doch die Resultatsverbesserung war nur aufgeschoben. Als Bennett Heine den Ball gefühlvoll über die TSV-Abwehr spielte, zeigte sich Jan-Christoph Thom als Nutznießer und es stand 0:2 (67.). Stelingens Spieler und ihr Anhang reklamierten eine Abseitsstellung, konnten den Unparteiischen von ihrer Sicht der Dinge aber nicht begeistern. Als das Sportliche wieder ins Geschehen rückte, klärte Andre Vogelsang für Stelingen bald auf der Linie (70.). Die letzten Zweifel am Evesener Sieg beseitigten mehrere Spieler auf einmal. Nach einer Traum-Kombination über Thom-Enzi-Khalaf markierte Bennett Heine den 0:3 Endstand (77.)

Damit viele Akteure sagen konnten: „Ich habe beim Sieg mitgeholfen!“ wechselte Trainer Heiko Thürnau in den letzten Spielminuten fleißig durch. Evesener Chancen kamen nicht mehr auf. Dafür traf der eingewechselte Moussa Coulibaly für Stelingen mit einem Kopfball in der Nachspielzeit die Latte. Der Ehrentreffer blieb dem TSV verwehrt.

Die Spieler und Verantwortlichen des VfR Evesen können stolz auf ihre Leistung sein. „ Wir haben jeden Zweikampf gewonnen“, freute sich Innenverteidiger Samuel Pentke. „Aber Stelingen war selbst schuld, spielte nur lange Bälle. Bei uns liefen die Kombinationen gut, wir sind kein Risiko eingegangen. Bei einem konsequenten Abschluss wäre der Sieg sicher deutlicher ausgefallen. Aber wir sind rundum zufrieden“.

Das Begeisterungsbarometer können die Evesener Spieler heute (. Dienstag) weiter austesten. Das nächste Auswärtsspiel steht an, diesmal in Steimbke. Der Gegner heißt „SV Brigitta Elwerath“. Der Vorname „Brigitta“ kommt aus dem Keltischen, heißt „die Erhabene“, was übertragen heißt „von Würde und Feierlichkeit bestimmt“. Darf, um das Wortspiel aufzugreifen, der VfR in Steimbke würdig weiterfeiern?

TSV Stelingen: Voigt - Böttger (46. Sarstedt), Sabab, Melnjak (46. Beser), Wittbold, Metzig, Cicin (75. Coulibaly), Vogelsang, Klemm, Avdulli (75. Schreier), Pappas.

VfR Evesen: Förster, Khalaf, Pentke, Siepe, Hull, Enzi (7. Alack), Kleiber (87. Knickmeier), B. Heine, L. Heine (76. Buruk), Thom (81. Ghonaim), Tunc (85. Oelmann).

Schiedsrichter: Bargemann (TSV Lemke).

SR-Assistenten: Barth (Sebbenhausen/Balge), Souleiman (ASV Nienburg).

Tore: 0:1 Kleiber (24.), 0:2 Thom (67.), 0:3 Bennett Heine (77.).

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