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VFL BÜCKEBURG KÄMPFT UND FÄHRT MIT LEEREN HÄNDEN HEIM

Fotos/Text: Ernst Siepmann

Burgdorf. Die Landesliga-Luft wird immer dünner. Drei Spieltage vor Saisonende hoffte der VfL Bückeburg auf Zahlbares aus Heessel, um im Abstiegskampf noch einen Schritt nach vorn zu machen. Trotz einer engagierten Leistung und eines Bubi-Bremer-Tores wurde nichts daraus. Der Gastgeber aus dem Raum Burgdorf siegte 4:2 und hat nun selbst die besten Chancen, die Klasse zu erhalten.

Sonnenschein und Bratwurstbude, bestes Fußballwetter, doch irgendwie scheint Landesliga-Fußball in der Region Hannover ein Schattendasein auszuüben. Der Berichteschreiber zählte 75 Zuschauer. Da bringt doch jeder Kreisliga-Verein in Schaumburg mehr auf die Platte.

Die erste halbe Stunde glänzte mit Mittelfeld-Aktionen. Torszenen waren Mangelware. Und wenn, dann führten sie sogleich zu Treffern. Den Anfang machte Bückeburg mit einem typischen Bubi-Bremer-Tor. Nach sechs Wochen Pause wegen einer Rippenprellung ist die ‚Lebensversicherung‘ des VfL nun wieder fit und spielte durch. Ein langer Ball von Noah-Mattis Bartke erreichte den hinteren Fünf-Meter-Raum. Bremer stand goldrichtig und netzte ein: 0:1 (17.). Heeßels Innenverteidiger Timo Kuhlgatz konnte es nicht fassen. „Wir machen das Spiel, und dann so was!“ Es war der erste Bückeburger Torschuss.

Auch Heessel tat sich vorne schwer, nutzte aber ebenfalls die erste Möglichkeit zum Tor. Eine halbe Stunde war da schon vorüber. Johannes Prinz schickte bei einem Freistoß Jan Spies steil. Der passte in den Strafraum und Niklas Rohden bedankte sich zum 1:1 (31.).

Bis zur Pause boten sich den Bückeburgern noch drei Möglichkeiten. Tobias Versick ballerte über das Tor (38.), Heessels Torwart Benjamin Öser erwischte eine Kümmel-Flanke vor Bubi Bremer (39.). Alex Wagner marschierte am herausstürzenden Torwart vorbei, doch dessen Abwehrspieler klärten (40.). Die dickste Chance vor Halbzeit bot sich Heessels Leon Rasokat, der frei zum Kopfball kam, aber das Spielgerät dem Bückeburg Torwart Josef Werner in die Hände nickte (45.+1).

Mit 1:1 ging’s in die Pause. „Ein Unentschieden hilft hier niemandem“, meinte der verletzte Marcel Buchholz am Würstchenstand. Da wird er beiden Trainern aus der Seele gesprochen haben.

Die besseren Worte fand wohl Heeßels Trainer Martin Mohs. Denn wie ausgewechselt trumpften nun die Grünen auf. Pech nur, dass die Farbe dieser Spielkleidung den Heesselern gehörte. Der VfL Bückeburg, auch grün-affin, trug diesmal schwarz. Vielleicht ein schlechtes Omen angesichts der Tabellenlage?

Einen perfekten Start der 2. Halbzeit erwischte Gastgeber Heesseler SV. Doppelpass Marvin Omelan mit Kirill Weber, und es stand 2:1 (47.). Zwar zischte ein Schuss von Maurice Matz am Lattenkreuz vorbei (58.), doch Heessel boten sich mehr Möglichkeiten. Torwart Josef Werner entschärfte Schüsse von Gideon Afriyie (60.) und Jan Spies (65.). Machtlos war der Bückeburger Keeper jedoch zwei Minuten später, als der gefährliche Omelan von der Torauslinie in den Strafraum passte und Gideon Afriyie die Kugel in die Maschen knallte: 3:1 (67.).

Aber der VfL zeigte Kämpfertugenden und warf den Akku noch mal an. „Noch eine Viertelstunde, alle mehr!“ motivierte Torwart Werner seine Vorderleute. Das kam dann auch, denn der eingewechselte Luka Rohrbach lupfte den Ball aus spitzem Winkel oben ins Eck: 3:2 (78.), ein starkes Tor!

Gastgeber Heeßel spielte nun auf Zeit. Kurios wurde die Lage, als Schlussmann Öser weit weg vom Spielfeld trabte, um in den Büschen nach dem Ball zu suchen. „Wo liegt ein zweiter Ball?“, drängten die VFL-Spieler auf rasches Weiterspielen. „Zweiten Ball hinlegen?“ tönte es vom Heesseler Trainer-Duo. „Wir haben mit dem Schiedsrichter gesprochen, wir dürfen nicht“. Pikant, was man auf fremden Sportplätzen nicht alles Neues hört.

Leider wurden die Bückeburger Kämpfertugenden nicht belohnt. Wie sagt das Phrasenschwein? Wer hinten aufmacht, ist anfällig für Gegentore. Gastgeber Heeßel pirschte sich nun an den vierten Treffer ran. Konnte Torwart Josef Werner einen Bartkiewicz-Schuss noch mit dem Fuß abwehren (88.), traf Gideon Afriyie die Oberkante Latte (auch 88.). Als Omelan den Ball auf Patrick Bartkiewicz zurücklegte, schoss dieser den VfL Bückeburg ins Tal der Tränen: 4:2 (90.). Das Ding war durch.

„Wir haben noch drei Spiele, brauchen dabei sechs Punkte“, machte Heessels Trainer Martin Mohs nach Spielschluss seine Mannschaft heiß. „Nächste Woche geht’s nach Barsinghausen, da holen wir den nächsten Dreier“. Vom VfL Bückeburg waren nur gedämpfte Stimmen zu hören.

Eine kuriose Situation schilderte Roland Epp, Torwarttrainer beim Heesseler SV. „Heute fehlten unsere vier Torleute. Zwei sind verletzt, der Dritte rotgesperrt, der Vierte musste arbeiten. Also rückte der Schlussmann von den Alten Herren in den Kasten. Der ist 40“. Sie werden es nicht glauben. Doch auch in diesem Alter kann man sich noch über Siege freuen.

Beim VfL Bückeburg ist „Freude“ nicht im Vokabular vorhanden. Die Landesliga-Luft wird immer dünner. Zwei Spiele stehen noch bevor. Es geht zu Spitzenreiter FC Eldagsen (21.5.) und nach vier Wochen Pause dann zum OSV Hannover (erst 19.6.). Partien, in denen unbedingt gewonnen werden muss. Fanmäßige Unterstützung ist beim VfL gerne willkommen. Im Mannschaftsbus am nächsten Samstag sind noch ein paar Plätze frei (Abfahrt ca. 13 Uhr).

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