KONTRAHENTEN ERFÜLLEN ERWARTUNGEN NICHT
FOTOS/TEXT: ERNST SIEPMANN
Niedernwöhren. Nicht in die Gänge kommen der TuS Niedernwöhren und auch der SC Auetal, die im bisherigen Saisonverlauf enttäuschten. Auch das 0:2 am Sonntag fiel in die Rubrik „Mager-Kick“. Der Auetaler Torjäger Philip Dunkley netzte zweimal ein. Gastgeber TuS traf nur den Innenpfosten. Das war es auch an spannenden Momenten. 91 Zuschauer schlichen mit dem Gedanken heim, sie wären besser gleich zu Hause geblieben.
Bildergalerie (50 Bilder):
Zumindest gelang dem SC Auetal, den Negativtrend aufzuhalten. Drei Spiele in Folge hatte das Team von Trainer Thomas Reh nicht mehr gewonnen. Schlimmer ergeht es derzeit dem TuS Niedernwöhren. Der bastelt an einem Negativrekord für die Ewigkeit. Fünf Spieltage ist die Saison alt, alle fünf Spiele verlor der TuS. Einen ähnlich schlechten Start hatten die Niedernwöhrener in diesem Jahrtausend nie hingelegt. „Ich fürchte, wir sahen heute einen Absteiger“, unkte ein Auetaler Schlachtenbummler. Eine ähnlich schwierige Situation gab es vor dreizehn Jahren, als der TuS seine ersten vier Spiele verlor. Der Stadionsprecher war damals so erbost, dass er das Mikro ausstöpselte und einen Kaffee trinken ging. Auch diesmal gab es keine Durchsagen. Ob der Mann jemals wiederkam, weiß der Berichteschreiber nicht.
Wer sagt denn das ein Torwart wie hier Marco Großardt (SC Auetal) immer die Hände braucht?
Der SC Auetal kann Philip Dunkley danken, dass er drei Punkte einfuhr. Bei einem Freistoß von Sebastian Wagner zeigte Dunkley an, wohin der Ball nun kommen sollte. Das Zuspiel klappte und Dunkley traf ins kurze Eck zu 0:1 (4.). Anschließend zeigten beide Mannschaften recht wenig. „Wir waren optimistisch für die 2. Halbzeit, dass heute noch was möglich ist“, witterte Felix Mickosch Morgenluft. Er war der Pechvogel beim TuS, hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Doch sein Schuss sprang vom Innenpfosten die Torlinie entlang, ehe ihn Torhüter Marco Großardt sichern konnte (54.). Ein TuS-Ausgleich, der SC Auetal hätte nicht wieder ins Spiel zurückgefunden.
So war es erneut Philip Dunkley, der zwei Gegenspieler abschüttelte und mit einem Schuss ins lange Eck zum 0:2 erhöhte (77.). Enttäuschung machte sich in Niedernwöhren breit, denn eine gleichwertige Leistung wurde nicht belohnt. „Für mich war es ein Spiel auf Augenhöhe. Gegen einen Gegner, der vorgibt Double-Sieger werden zu wollen, hat sich meine Mannschaft gut präsentiert“, kommentierte TuS-Trainer Jannik Späth. “Es war ein unglückliches Ergebnis. Natürlich müssen wir schnellstmöglich aus dem Keller raus. Ich weiß, es wird von Spiel zu Spiel schwieriger. Aber erfolgversprechende Ansätze sind da.“
Jannik Späth (Trainer TuS Niedernwöhren)
Die Auetaler Analyse führte Jan-Hendrik Franke aus, den man beim SCA den „Philosophen“ nennt. „Auch in der 2. Halbzeit war es von uns kein besseres Spiel. So viele Fehlpässe, falsch eingeschätzte Bälle, die über einen hinweg sprangen. So viele Fehler im Spielaufbau, so wenig Bewegung! Der SC Auetal durchlebt gerade eine Phase, wo wir denken, es geht schon so. Wir ruhen uns auf dem Gedanken aus, dass wir in den letzten beiden Jahren erfolgreich waren. Denken, die beiden besseren Mannschaften sind jetzt weg. Verfallen nun dem Trugschluss: ‚Wir sind die Geilsten!‘ und machen alle eine Spur weniger. Das funktioniert nicht! Selbst gegen eine Mannschaft wie TuS Niedernwöhren nicht, die es schwerhaben wird, in der Liga zu bleiben.“
Am Dienstag können beide Selbstvertrauen tanken. Im Kreispokal reisen sie zu unterklassigen Gegnern. Der SC Auetal gastiert bei der FSG Pollhagen/Nordsehl/Lauenhagen, die gerade 5:2 gegen den TSV Krankenhagen gewann. TuS Niedernwöhren muss genau zu diesem Krankenhagen, das stark ersatzgeschwächt aufläuft. Für Übermut besteht kein Anlass.
TuS Niedernwöhren: Veit Ehlerding – Felix Mickosch, Lino Brandes, Mike Rückert, Micha Wilkening – David Niggel, Leon Roy, Luca Tielker, Jan Deterding – Maurice Schönbeck, Paul Langner (Wechselspieler: Jannik Späth, Nils Hochmuth, Nico Körtner, Timo Kuhnert) / Trainer: Jannik Späth
SC Auetal: Marco Großardt – Justin Andre, Niklas Brecht, Felix Rauhut, Marc Steinsiek – Florian Meyer, Moussa Guire – Sebastian Wagner – Niklas Müller, Philip Dunkley, Pascal Hain (Wechselspieler: Frederik Meier, Julien Erdmann, Jan Köhler, Lukas Herrmann, Max Golding) / Trainer: Thomas Reh
Schiedsrichter: Jonah Krowiorz (TSV Hagenburg)
SR-Assistenten: Justin Krowiorz + Robin Elmenthaler (beide TSV Hagenburg)
Tore: 1:0 Philip Dunkley (4.), 2:0 Philip Dunkley (77.)
Zuschauer: 91