FELIX RAUHUT RETTET FÜR DEN SCA DAS REMIS
FOTOS/VIDEO/TEXT: ERNST SIEPMANN
Auetal. Die Hände reichen können sich der SC Auetal und der MTV Rehren. Brüderlich vereint in den Prognosen für den Aufstieg, jetzt partnerschaftlich einig im Auf-der-Stelle-Treten. Das 3:3 (1:1) von Sonntag hilft keinem der Vereine, lässt sie im bedeutungslosen Mittelfeld schön schmoren. Aber nach vier Spieltagen hat alles wenig zu bedeuten. Jetzt eine Siegesserie raushauen, und über Rehren, egal in A/O oder A/R, scheint wieder die Sonne.
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Mit der Punkteteilung können beide Mannschaften zufrieden sein. Der MTV begann furios, startete Angriffe über die linke Seite, wo Julian Lattwesen alles in Grund und Boden wirbelte. Der etatmäßige Verteidiger des SCA auf dieser Seite, Benedikt Friedrichs, macht gerade Urlaub in den USA. Ein adäquater Vertreter war nicht in Sicht, so dass ein armer Stürmer sich in die kaum meisterbare Aufgabe stürzte. Zum Auetaler Glück ist Torwart Frederik Meier gerade in Glanzform. Fischte die Hochkaräter, die auf den Kasten kamen, mit Bravour weg. Nur einmal musste er sich in der 1. Halbzeit beugen, als Lattwesen ins lange Eck zum 0:1 einschoss (13.). Auf der anderen Seite entwich Philip Dunkley seinem Gegenspieler, netzte ein und es stand 1:1 (20.).
Vielleicht hätte das Spiel einen anderen Verlauf genommen, wäre der Gast aus Rehren A/R in voller Spielerzahl über den Platz marschiert. Doch ab der 36. Minute lief es in Unterzahl. Hans Junior Koho, mit Trainer Mike Schönherr vom ETSV Haste zum MTV gewechselt, ging mit gestrecktem Bein in den Zweikampf mit Niklas Brecht. Foul, Rote Karte, niemand widersprach. Für die 2. Halbzeit hatte sich der SC Auetal in Überzahl viel vorgenommen. Das Spiel der Aue-Kicker lief tatsächlich besser, nur stand MTV-Stürmer Gian-Luca Blume nicht auf der Rechnung. Eigentlich ist es schwer möglich, den Hünen von 2,03 Metern Größe zu übersehen. Blume wurde für den MTV noch riesiger. Stieg bei einem Eckball von Julian Lattwesen hoch und köpfte ein zum 1:2 (60.). Weil es so schön war, legte Blume gleich später einen drauf (63.). „Ich war selbst überrascht. Mein Mitspieler Sebastian Brendel trat am Ball vorbei“, lacht Blume. „Das hat er gut gemacht, denn ich stand völlig frei und es stand 1:3.“ Gian-Lucas Opa, Trainer-Legende Günter Blume, war auch vor Ort und freute sich mit etwa 35 mitgereisten Schlachtenbummlern.
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Mit Lattwesen und Blume präsentieren die Rehrener gegensätzliche Typen im Sturm. „Julian Lattwesen ist immer eine Waffe. Du hast jemanden, den du vorne anspielen kannst. Der perfekte Partner! Ich bin eher groß, langsam und kann die Bälle behaupten“, meinte der 25-jährige Gian-Luca Blume, der seit vier Jahren in Rehren spielt, „Julian ist das genaue Gegenteil von mir. Schnell, wendig, kann die Angriffe über Außen einfach gut gestalten.“

Da muss Felix Rauhut richtig arbeiten, um Gian-Luca Blume zu stoppen.
MTV-Trainer Mike Schönherr sah das 3:3 Ergebnis zwiegespalten. „Wenn man 3:1 führt nach der 75. Minute, dann ärgere ich mich freilich über dieses Resultat. Nach der Roten Karte hätte ich den Punkt natürlich mitgenommen. Aber was wir wieder für Konterchancen vergeben haben und auch dumme Tore kassierten, ist freilich ärgerlich. Lattwesen ist prima drauf, weil er gut trainiert und wir ihn fit machen. Das gilt für die Mitspieler natürlich auch. Doch uns fehlt im Moment das Spielglück.“

Die Zeit dürfte ruhig schneller laufen: MTV-Coach Mike Schönherr.
Manchmal lässt sich solches Glück erzwingen. Dies zeigte der SC Auetal, der in der Schlussphase immensen Druck aufbaute. „Ein blöder langer Ball. Unser Torwart greift daneben, so etwas passiert nun einmal“, ärgerte sich der Doppeltorschütze Gian-Luca. “Drei Minuten vor Schluss kriegen wir das 3:3. Natürlich gehen wir mit hängenden Köpfen heraus. Zwei Punkte aus vier Spielen sind zu wenig.“ Nach einer Sebastian Wagner-Ecke kam der Ball zu Philip Dunkley … aber was sollen wir groß weiterschreiben. Genießen Sie das Video. Da ist’s zu sehen. Tor Felix Rauhut (3:3, 88.). Der SC Auetal sicherte sich das Unentschieden durch Kampfkraft und Moral.

Den Ball im Blick: Marvin Köpper (links, MTV) und Philipp Dunkley (SCA).
Für die Männer von der Aue geht es am Sonntag zum TuS Niedernwöhren. Der SCA möchte nach drei Niederlagen endlich wieder einen Sieg einfahren. Die Punkte braucht der TuS als Schlusslicht aber dringend auch. Solche Gedanken haben die Spieler von Rehren A/R nicht. „Entspannung“ heißt das Zauberwort der Blauen vom MTV. Das Erntefest in Rehren lockt, das Heimspiel gegen Obernkirchen wurde auf den 12.9. verlegt. Die nächsten Gegner für den MTV kommen aus unteren Regionen. Das Duo Blume/Lattwesen wird sicher wieder glänzen.
SC Auetal: Frederik Meier – Marco Hauser (71. Pascal Hain), Niklas Brecht, Felix Rauhut, Marc Steinsiek – Florian Meyer, Moussa Guire – Sebastian Wagner – Tim Neermann, Philip Dunkley, Niklas Müller (84. Lukas Herrmann) / Trainer: Thomas Reh
MTV Rehren A/R: Oliver Steege – Ben Hartmann, Marvin Köpper, Jan Pinkenburg, Maurice Bruns - Marvin Köpper – Ole Tatge (88. Jonas Miller), Sebastian Brendel (77. Bruno Rudnick) – Julian Lattwesen, Gian-Luca Blume, Hans Junior Koho / Trainer: Mike Schönherr
Schiedsrichter: Ralf Krömer (FC Hevesen)
SR-Assistenten: Thomas Babatz (SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten) + Tobias Meister (TSV Hespe)
Tore: 0:1 Julian Lattwesen (13.), 1:1 Philip Dunkley (20.), 1:2 + 1:3 Gian-Luca Blume (60, 63.), 2:3 Niklas Brecht (76.), 3:3 Felix Rauhut (88.)
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Hans Junior Koho (MTV, Foulspiel, 36.)
Zuschauer: 122