SC AUETAL HOLT SECHSTEN SIEG IN FOLGE
FOTOS/TEXT: ERNST SIEPMANN
Lauenau. „Pflichtaufgabe erfüllt“, sagt sich der SC Auetal nach seinen Nachholspielen am Oster-Samstag (3:0 gegen ETSV Haste) und Ostermontag. Diesmal wurde bei Schlusslicht SV Victoria Lauenau mit 4:0 (2:0) gewonnen. Prickelnd war die Partie nicht. Der SC Auetal ließ viel zu viele Chancen aus, Gastgeber Lauenau kämpfte mit dem Mute der Verzweiflung, ein Ehrentreffer blieb jedoch verwehrt. „Nicht böse sein, ich möchte meinen Namen hier nicht lesen“, meinte ein Zuschauer, „aber in meinen Augen ist die Bratwurst heute besser als das Spiel.“
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Wir wollen die Leser nicht mit ausgelassenen Auetaler Torchancen langweilen. So seien harte Fakten hier genannt. Beim Sieger sorgten Tobias Feldmann per Distanzschuss (38.), Philip Dunkley aus Nahdistanz (45.), der aufgerückte Außenverteidiger Marc Steinsiek (64.) und der eingewechselte Jan Köhler (77.) für die Treffer. Ergibt in Summe viermal Freude bei den Gästen von der Aue. Der SV Victoria Lauenau verbuchte hingegen die Zahl „zwei“. Nicht Tore, das Spiel ging ja „zu Null“ aus, sondern Torchancen. Aber Christopher Glashagen (62.) und Emre Tas mit einem Freistoß (88.) scheiterten an Marco Großardt.
„Bist du vor Langeweile gestorben?“ fragten wir den Auetaler Schlussmann. „Wenn ich Ostersamstag gegen Haste überlebt habe, da lief es ähnlich, war das auch heute möglich“, lautete die Antwort. „Doch Spaß beiseite, es ist eine undankbare Aufgabe. Der Wind sorgt leicht für Flatterbälle. Der Platz um diese Jahreszeit ist auch gefährlich. Da kann bei einem Gegner, der mit langen Bällen spielt, immer mal einer durchrutschen. Aber wir haben gut verteidigt, und als Torwart ist man froh, wen man so wenig wie möglich auf die Kiste kriegt.“
Freude war dem SV Victoria nicht anzusehen. Auch Routinier Sebastian Wittek blickte tatenlos dem Treiben zu. Er pausierte wegen einer Gelb-Rot-Sperre. „Bisher stehen wir hinten gar nicht so verkehrt“, lautete sein Halbzeit-Fazit. Aber noch vorne kriegen wir nicht wirklich viel hin.“ Ob Wittek auch im Abstiegsfall der Victoria erhalten bleibt? Die Antwort des Spielers aus der Hattendorfer Fußball-Dynastie fällt ernüchternd aus. „Ich werde wohl kein Fußball mehr spielen. Nächstes Jahr werde ich vierzig.“ Das überrascht, denn Wittek hat sein Aussehen und die jugendliche Frische beibehalten.
Auch Lars Glashagen, Sportlicher Leiter beim SV Victoria, wertet die Lage realistisch. „Wir sind nicht davon ausgegangen, dass Auetal zu den Mannschaften zählt, gegen die wir punkten müssen. Aber man versucht ja alles. In der 1. Halbzeit haben wir anständig dagegengehalten. Nach dem 0:1 Rückstand wurden wir instabiler, haben es in der Verteidigung nicht hinbekommen. Vorne lief zu wenig. Sicherlich gab es bei uns etliche Ausfälle. Wir hätten Hendrik Dargel spielen lassen können, unseren Torjäger. Aber er soll erst seine Zerrung auskurieren, damit er in den entscheidenden Spieler einsatzfähig ist. Natürlich ist der Abstand zum rettenden Ufer groß, und es wird immer schwieriger. Doch sollten wir eine Klasse runtergehen, wollen wir dies erhobenen Hauptes tun und in jedem Spiel das Beste geben.“
SCA-Co-Trainer Jan Frederik Meyer konnte dem Auetaler Sieg nur halbe Freude abgewinnen. „Drei Punkte geholt, die Pflicht erfüllt. Doch unsere Leistung ist ausbaufähig. Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein. Wie es zustande kam und wieviel Chance wir auf diesem Weg verballert haben, hingegen nicht.“ Am nächsten Sonntag soll die Nummer 7 in der Siegesliste folgen. Die SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten, Tabellenvierzehnter und gleichfalls ein Kellerkind, kommt dann zum Sportplatz Obersburg, ehe auf den SC Auetal die wirklich dicken Brocken lauern. Victoria Lauenau hat mit Hevesen und Enzen zwei schwere Gegner vor der Brust. Dann geht es gegen Nachbarn aus dem Tabellenkeller. Die Frage, wer denn in der Liga bleibt und wer den Abschied einreicht, wird in diesen Spielen klar beantwortet.
SV Victoria Lauenau: Janitschke - Meyer, C. Glashagen (78, Krasniqi), Fischer, Arndt - Andrioaie, Konerding (56. Tas), Hachfeld - Joppich, Grimme, Etrich//Trainer: Neusel
SC Auetal: Großardt - Friedrichs, Rauhut, Feldmann (76. Ollenborger), Steinsiek (71. Andre) - Meyer, Guire - N. Brecht (63. Hauser), Wagner (67. Köhler), Neermann (46. Herrmann), Dunkley //Trainer: Reh
Schiedsrichter: Christian Gerdes (MTV Rehren A/R)
SR-Assistenten: Frank Wieggrebe + Friedhelm Springinsguth (beide TSV Algesdorf)
Tore: 0:1 Feldmann (38.), 0:2 Dunkley (45.), 0:3 Steinsiek (64.), 0:4 Köhler (77.)
Zuschauer: 103