SC AUETAL BEENDET NIEDERLAGENSERIE
Fotos/Text: Ernst Siepmann
Sachsenhagen. Eine gute Halbzeit reicht nicht zum Erfolg. Diese Weisheit erfuhren die Kicker des SV Victoria Sachsenhagen im Heimspiel gegen den SC Auetal. Von vornherein beschlich die Spieler ein mulmiges Gefühl, denn Auetal gilt als der Angstgegner im Kanalstadion. Auswärts an der Aue sieht es anders aus, doch in Sachsenhagen blickt der SVV seit zehn Jahren in leere Hände ohne Siege.
Auch im elften Jahr in Folge griff der Fluch, denn beim 1:2 jubelten am Ende die Kicker aus dem Auetal. Dies hätte nicht geschehen brauchen, weil Sachsenhagen in der 1. Halbzeit besser war. Man sah den Gästen von der Aue an, dass sie sich aktuell auf einer Durchstrecke befinden. Fünf Spiele ohne Sieg nagten am Selbstvertrauen der SCA-Mannschaft, die bis auf eine solide Anfangsviertelstunde (fünf wirkungslose Eckbälle) wenig zustande brachte.
Den Sachsenhägern boten sich hingegen fünf hochkarätige Möglichkeiten, aus denen „nur“ ein Treffer resultierte. Nach einem gegnerischen Stellungsfehler vergab Julian Zisting frei vor dem Tor (16.). Besser machte es Leon Bohnhorst, der sich auf Platz drei der Kreisliga-Torschützenliste vorarbeitete. Einen Pass von Nico Gutzeit lupfte Bohnhorst über den heraus eilenden Torwart Freddy Meier in hohem Bogen zum 1:0 in die Maschen. Verteidiger Marc Steinsiek versuchte den Ball noch zu erreichen, kam allerdings zu spät (22.).
Fahrlässig ging der SV Victoria mit seinen nächsten Chancen um. Torjäger Leon Bohnhorst war nicht vom Glück verfolgt. Einen Schuss hielt Freddy Meier mit einer Glanzparade (24.). Dann landet e der Ball aus bester Position neben dem Kasten (42.) und tropfte später auf die Latte (45.). Auch einen Schuss von Laurent Grobis lenkte Torwart Meier um den Pfosten (26.). Die Sachsenhäger verpassten es, den Sack zuzumachen.
Sachsenhagen wurde in der 2. Halbzeit überrascht, als Auetal wie verwandelt aus der Kabine kam. „Wir waren bis zur 65. Minute richtig schlecht“, bekannte Christopher Alder, der für den gesperrten Dennis Strauss das Traineramt bekleidete. „In der 2. Halbzeit zeigten wir mehr Leidenschaft, gewannen die Zweikämpfe und haben dem Gegner den Schneid abgekauft“, sah Auetals Routinier Tobias Feldmann die Partie.
Nachdem Pierre van de Löcht das Tor noch knapp verfehlte (50.), sorge Feldmann für den Ausgleich (60.). Vorausgegangen war ein Eckball, den Jonas Winkler von der Grundlinie vors Tor brachte und Feldmann die Kugel wuchtig in die Maschen knallte. Dass der 31-jährige, der als die Seele des Auetaler Spiels gilt, einen gewaltigen Schuss hat, merkten die Sachsenhäger Kicker wenig später. Sein Freistoß aus 26 Metern schlug zum 1:2-Endstand ein (67.).
Der SV Victoria suchte sein Heil nun in der Offensive und brachte den erfahrenen Ingo Poschlod. Doch es bot sich nur noch eine Chance, als Julian Zisting mit einem Kopfball an Torwart Freddy Meier scheiterte (82.). Die Auetaler antworteten mit geballter Routine und wechselten mit Samer Mahmo, Jan-Frederik Meyer und Jan-Hendrik Franke drei „abgebrühte Knochen“ ein, die zusammen auf 99 Jahre kommen. Da brannte nichts mehr an. Wie in den vielen Jahren vorher ging der Sieg nach Auetal.
SV Sachsenhagen: Pietzonka, Windhorn, Hainke, Hoheisel, L. Bohnhorst, Heine, Grobis, Mensching, Gutzeit, T. Bohnhorst, Zisting (Drews, Richter, Poschlod, Jürgens, Catic, Vogt).
SC Auetal: Meier, Feldmann, Brecht, F. Meyer, Neermann, van de Löcht, Steinsiek, Friedrichs, Dunkley, Winkler, Köhler (Hauser, Franke, J. Meyer, Mahmo, Fickendey-Engels).