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MILES SYDOW TRIFFT VIER MAL FÜR LINDHORST

FOTOS/TEXT: ERNST SIEPMANN

Auetal. Ergebnisoffen galt für Experten das Spitzenspiel im Kreispokal. TuS Jahn Lindhorst (Dritter) beim SC Auetal (Achter, jedoch mit großer Kreispokalvergangenheit) sollte für knisternde Spannung bis in die Schlusssekunden bürgen. Aber Lindhorst zeigte sich zu routiniert. Schon in der 1. Halbzeit stellte TuS Jahn beim Zwischenstand von 0:3 die Weichen auf Sieg. Der SC Auetal antwortete mit einem Sturmlauf. Schnürte den Gegner in der eigenen Hälfte fest, kam auf 2:3 heran, wurde aber gnadenlos ausgekontert und unterlag mit 2:5. Verdienter Sieg für den TuS Jahn, so war sich Volkes Stimme einig, der allerdings zu hoch ausfiel.


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Hiobsbotschaft für die Männer von der Aue bereits beim Aufwärmen: Felix Rauhut, der etatmäßige Verteidiger, stand zwar in der Startaufstellung, konnte wegen Rückenproblemen nicht spielen. So zog Tobias Feldmann sich das Trikot über. Der ist in Fußball-Rente. Stand mit dem SC Auetal dreimal im Finale und holte 2018 sowie 2022 den Pokal. Hinzu kommt noch ein Titel aus dem Corona-Jahr 2020 mittels Losglück. Die Gegenwart sieht jedoch anders aus. Lindhorst rannte in den ersten zehn Minuten den Auetaler Strafraum an. Fabio Schütte bot sich die erste Chance, doch Niklas Brecht spitzelte ihm den Ball vom Fuss (6.). Dann fand der SC Auetal ins Spiel. Ein Freistoß von Sebastian Wagner wurde zur Beute von Torhüter Maximilian Lanz (17.), ein Kopfball von Tobias Feldmann strich über die Latte (19.).



Der TuS Jahn zeigte sich bissig, war reaktionsfreudig und nutzte Schwächen in der Auetaler Abwehr. Dann eine Dreifach-Chance mit Torerfolg! Jan-Luca Pittelkow schoss von rechts, Torwart Marco Großardt wehrte ab. Nachschuss Pittelkow, wieder Großardt der Retter. Erneuter Nachschuss, diesmal von Fabio Schütte, wuchtig in die Maschen: 0:1 (29.). Jahn Lindhorst führte und die mitgereisten 45 Schlachtenbummler jubelten.

Knapp zwei Minuten später stand es 0:2. Schiedsrichter Christian Schütte (SV Krainhagen-Röhrkasten) hatte auf den Elfmeterpunkt gedeutet. „Die erste halbe Stunde lief das Spiel entspannt. Dann wurde es durch die Tore ein bisschen hitzig“, so der Unparteiische. „Aus Sicht der Auetaler Fans war die Elfmeterentscheidung umstritten. Aber Fabio Schütte war zuerst am Ball. Der Gegenspieler kommt mit hohem Tempo rein und checkt ihn weg. Hatte keine Chance auf den Ball.“ Miles Sydow verwandelte souverän (31.). Als der gleiche Spieler nach einer Robin-Elsner-Flanke zum 0:3 einköpfte (37.), schien die Messe gelesen.


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Doch der SC Auetal kämpfte sich zurück ins Spiel. Ein abgefälschter Schuss von Niklas Müller bedeutete das 1:3 (40.) noch vor der Pause. „Dieses Tor brachte Hoffnung in die Kabine“, schilderte Auetals Trainer Thomas Reh die Stimmungslage. „In der Pausenansprache nahmen wir uns vor, dass wir mehr Druck machen und den Gegner zu Fehlern zwingen.“ Die Aufholjagd war eingeläutet. Eine Flanke von Philip Dunkley beförderte Jörn Fickendey-Engels ins lange Eck und es stand 2:3 (59.). Die Auetaler machten weiter Druck. Doch Lindhorst stand in der Abwehr souverän. Zwei tödliche Konter sorgten für klare Verhältnisse. Miles Sydow marschierte durch, 0:4 (67.). Dass nicht aller guten Dinge drei, sondern auch vier sein können, bewies Miles in der Schlussphase. Eine Flanke von Fabio Schütte, noch 19 Jahre jung und in der Jugend des TSV Havelse ausgebildet, köpfte Miles Sydow zum 2:5 (83.) ein. Ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk! Miles Sydow feiert heute (4.10.) seinen 23. Jahrestag. SHG-Sport gratuliert dem Vierfach-Torschützen ganz herzlich.



Gönnen wir Lindhorst-Trainer Daniel Burk die Abschluss-Analyse: „Der Kreispokal war aus meiner Sicht der „Auetal-Wettbewerb“. Er liegt denen, so dass wir alles in die Waagschale werfen mussten. Nach der sicheren Führung dachten meine Jungs, es läuft schon von alleine. Aber wir haben uns wieder herein gekämpft. Nach dem 2:3 hatte ich das Gefühl, der SC Auetal habe sämtliche Körner verspielt, so dass von denen nicht mehr viel kam. Mit zwei Kontern brachten wir das Spiel nach Hause. Das Ergebnis fiel vielleicht ein Tor zu hoch aus. Aber wir waren der verdiente Sieger.“ Kein Widerspruch. Jahn Lindhorst überzeugte und wird gewiss auch bei der Frage nach dem Aufstieg ein starkes Wort mitreden.

„Aber vergesst mir die Konkurrenten nicht“, so Trainer Burk. „Viele sprechen von Bückeburg II und Nenndorf/Riehe als unsere Mitbewerber. Aber dann sie haben Rehren A/R und Hagenburg noch nicht gesehen! Die sind zwar schlecht gestartet, holen aber mächtig auf. Sind gleichfalls super Mannschaften. Unser TuS Jahn gilt als eine junge Truppe, die mit ein bisschen Euphorie oben mitspielen darf. Eigentlich werden die vorderen sieben Mannschaften alle vorn mitkämpfen. Wenn Auetal die Kurve kriegt, klopfen sie auch schnell dort mit an.“

Ein Zitat, dass man im Auetal gern hört. Doch was den Kreispokal betrifft, ist die Region Schaumburg-Süd der gigantische Verlierer. Egal auf welchen Club der Blick gerichtet ist, ob Bückeburg II, Obernkirchen, Engern, Deckbergen-Schaumburg, Steinbergen oder der SC Auetal, seit Dienstag sind sie alle ausgeschieden.

SC Auetal: Marco Großardt – Benedikt Friedrichs (71. Marco Hauser), Niklas Brecht, Tobias Feldmann, Marc Steinsiek (85. Justin Andre) – Jörn Fickendey-Engels, Florian Meyer – Pascal Hain (46. Nils Sudholt), Sebastian Wagner (79. Tim Neermann), Philip Dunkley, Niklas Müller (85. Lukas Herrmann) // Trainer: Thomas Reh

TuS Jahn Lindhorst: Maximilian Lanz – Jan-Luca Pittelkow, Lars Ellersiek, Vincent Unruh, Lennox Unruh – Robin Elsner, Miles Sydow, Marvin Sydow – Kevin Westerkowsky, Fabio Schütte, Julian Sennholz (71. Sascha Kuhnt) // Trainer. Daniel Burk

Schiedsrichter: Christian Schütte (SV Krainhagen-Röhrkasten)

SR-Assistenten: Agha Bashar (SV Nienstädt 09) + Kian Schimmelpfennig (VfR Evesen)

Tore: 0:1 Fabio Schütte (29.), 0:2 Miles Sydow (31,/Foulelfmeter), 0:3 Miles Sydow (37.), 1:3 Niklas Müller (40.), 2:3 Jörn Fickendey-Engels (59.), 2:4 Miles Sydow (67.), 2:5 Miles Sydow (83.)

Besonderes Vorkommnis: Elfmeterentscheidung nach Foul Marc Steinsiek an Fabio Schütte (31.)

Zuschauer: 118

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