+++ Spielbericht mit Bildergalerie +++ Bezirksliga Zusammenfassung +++
Fußball. Nach Rintelns Niederlage und Bückeburgs Sieg schiebt sich das untere Tabellendrittel in der Bezirksliga immer dichter zusammen. Der FC Stadthagen überraschte mit einem Punktgewinn in Koldingen, der VfR Evesen offenbarte beim Sieg in Ihme-Roloven eklatante Abwehrschwächen. Das Spiel des TuS SW Enzen gegen den MTSV Aerzen ist ausgefallen.
SC Rinteln – SV Lachem-Haverbeck 2:3 (1:0). „Wir haben alles reingelegt und ein tolles Spiel gemacht. Es stimmte alles: Einsatzwille, Moral, spielerische Qualität und taktische Disziplin. Aber wir sind auf einen Gegner getroffen, der ein echtes Spitzenteam in der Bezirksliga ist“, lautete das Fazit von SCR-Trainer Uwe Oberländer.
Das Spiel hätte eine größere Anzahl von Zuschauern verdient, Rinteln sprühte vor Ehrgeiz und wollte die schwache Leistung im Spiel gegen Aerzen vergessen machen. Und das gelang in vollen Zügen. Lachem-Haverbeck fiel in der ersten Halbzeit nur durch viele Nickligkeiten auf, sah viermal den gelben Karton und am Ende der Partie sogar noch einmal Rot-Gelb.
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Alexander Rogowski nutzte die Unordnung in der Lachemer Abwehr mit dem 1:0 in der 2. Minute. In der Folgezeit hatte der Gast zwar mehr Ballbesitz, Rinteln stand in der Defensive jedoch sicher und kam zu brandgefährlichen Kontern. Dabei hatte Rogowski ((34., 39.) zweimal das 2:0 auf dem Fuß. Das fiel fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff durch Qendrim Krasniqi. Mitten in die Euphorie über das 2:0 der Tiefschlag für den SC Rinteln: In der 54. Minute verkürzte Sonar Aslan zum 1:2, eine Minute später stand es 2:2 durch Fabio Mercia.
In der spannenden Schlussphase kam es zum offenen Schlagabtausch. Luis Böhm hielt in der 85. Minute mit einer Glanzparade das 2:2 fest. Alexander Rogowski tauchte in der 86. Minute allein vor Keeper Frederik Quindt auf und vergab. Im Gegenzug der 3:2-Siegtreffer für Lachem-Haverbeck: Andreas Helmel zog aus 25 Meter ab und das Leder zappelte im Winkel – ein Traumtor.
SCR: Böhm, Sharo (71. Obst), Hasani, Yannik Walter, Peters, Krasniqi, Ivo-Niklas Walter ((82. Andraws), Akgün (24. Bannert), Tino Bedey, Rogowski, Schrader.
TSV Algesdorf – VfL Bückeburg II 1:2 (0:2). Geballte Kompetenz auf der Bank des VfL Bückeburg: Nach der Trennung von Christian Vaas übernahm Frank Malisius den Part des Übergangtrainers, unterstützt wurde der sportliche Berater des VfL Bückeburg vom Trainer der Landesliga-Elf Torben Brandt, der sich als Einwechselspieler zur Verfügung stellte. Und dieser Schachzug brachte Erfolg. Die VfL-Reserve gewann beim TSV Algesdorf mit 2:1 und hielt damit den Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld.
Es war ein kampfbetontes Spiel mit einem klaren Chancenplus für Algesdorf. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung schnappte sich Bjarne-Niels Struckmeier in der 11. Minute die Kugel und lochte zur 1:0-Führung für Bückeburg ein. Algesdorf hatte den Rückstand noch nicht richtig verdaut, da stand es 2:0 für die Gäste. Nach einem Freistoß von Patrick Benecke köpfte Bastian Schmalkoch (27.) das Leder ins Netz. Algesdorf schüttelte sich und kam zu ersten Chancen. Sebastian Eiselt (36., 39.) verpasste den Anschlusstreffer. Als Tristan Otto in der 38. Minute elfmeterreif im Strafraum gefoult wurde, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Luis-Enrique Landig stumm. „Eine glatte Fehlentscheidung“, ärgerte sich TSV-Pressesprecher Martin Steege.
In der zweiten Halbzeit spielte nur noch der TSV. Ein Angriff folgte dem anderen auf das VfL-Tor. Nach einer Chance von Jan-Luca Kunze in der 60. Minute wurde Kevin Bytomski in der 62. Minute im Strafraum umgestoßen – wieder kein Elfmeterpfiff. In der 69. Minute war es so weit: Jan-Eike Raschke spielte im Strafraum mit der Hand, den fälligen Elfmeter verwandelte Eiselt zum 1:2. In der 72. Minute wurde David Glawion von Raschke von den Beinen geholt und der Bückeburger sah die Ampelkarte.
Die Schlussphase überstand die VfL-Reserve in Unterzahl mit sehr viel Glück. Otto (73.), Eiselt (81.) und Steffen Sölter (87.), der nur die Latte traf, hatten den hoch verdienten Ausgleich auf dem Fuß.
TSV: Schmidbauer, Harmening, Sölter, Riechers, Otto (77. Gross), Glawion, Matthias, Balke, Kunze, Bytomski (65. Wieggrebe), Eiselt.
VfL II: Josef Werner, Geng (78. Wartmann), Fischer, Struckmeier, Battaglia, Lennart Versick, Schmalkoch, Benecke, Jan-Eike Raschke, Siepe (54. Sydow), Othmer.
Koldinger SV - FC Stadthagen 3:3 (0:1). Der FC feierte das Remis beim bis dahin Tabellenzweiten Koldingen wie einen Sieg. „Ein Spiel, wo alles drin war“, sagte FC-Coach Thorsten Rinne. Auf einem gut bespielbaren Rasen zeigten die Kontrahenten Leidenschaft, Einsatz und den Willen zum Sieg. Die Gastgeber begannen gewohnt spielstark, wurden dann aber an der Mittellinie vom Abwehr- und Mittelfeldpressing der Gäste empfangen und im Spielaufbau empfindlich gestört. Stadthagen trat mit dem letzten Aufgebot an, Timo Kuhnert und Tolga Altunsöz fehlten gelb gesperrt. So kam es zum ersten Saisonspiel von Muharrem Tas, der auf der linken Außenbahn verteidigte.
In der 30. Minute wurde Cengizhan Su durch einen Pass von Louis Tegtmeier in Szene gesetzt, Su brachte den Außenseiter mit 1:0 in Führung. „Durchaus nicht unverdient“, meinte Rinne zur Halbzeitführung. Kurz nach dem Seitenwechsel verpassten Su und Tegtmeier bei zwei Großchancen eine mögliche Vorentscheidung. Koldingen machte es besser, kam durch Daniel Ische zum 1:1 (55.). In den folgenden 15 Minuten gerieten die Gäste aus der Bahn, kassierten durch Reinhold Wirt das 1:2 (60.) und Omar Omeirat das 1:3 (75.).
Rinne reagierte mit einer offensiveren Taktik, stellte auf 4:3:3 um. Die Gäste warfen alles in die Waagschale und wurden belohnt. „Das so oft fehlende Glück war diesmal auf unserer Seite“, erklärte Rinne. Robin Detering verkürzte auf 2:3 (84.). Kurz vor Spielende spielte Tegtmeier einen Freistoß von der rechten Strafraumseite flach auf den am vorderen Pfosten stehenden Tas. Der ließ den Ball passieren, Koldingen war überrascht und der Ball landete zum 3:3 im Tor (89.). „Eine tolle Moral von den Jungs“, freute sich Rinne angesichts der vergangenen drei Wochen mit der 0:6-Klatsche gegen den TSV Algesdorf und dem darauf folgenden 2:1-Derbysieg beim TuS SW Enzen. Mit dem Remis in Koldingen setzte der FC erneut ein deutliches Zeichen, dass der Klassenerhalt noch lange nicht aufgegeben wurde.
FC Stadthagen: Miotti - Tegtmeier, Tas, Werns, Kasso, Su (54. Hasta), Wischhöfer, Khatsiaintsau (84. Haji), Engelhardt, Holz, Detering.
SV Ihme-Roloven – VfR Evesen 1:3 (1:0). Der VfR Evesen tat sich beim Tabellenvorletzten sehr schwer, lag in der Pause mit 0:1 hinten und kam erst nach einer Stunde zum Ausgleich. Mann des Spiels auf Eveser Seite war Volkmar Vöge, der mit einem Doppelschlag die Wende einleitete. Nach seinem Rippenbruch machte Torjäger Julian Talat wieder seine ersten „Gehversuche“ und war für den VfR ein echter Gewinn. Mit dem 3:1-Sieg beim SV Ihme-Roloven hält der VfR Evesen als Tabellenvierter lockeren Kontakt zum Spitzen-Trio.
Evesen präsentierte sich mit eklatanten Abwehrschwächen. Nach langen Pässen der Gastgeber brannte es immer wieder lichterloh im VfR-Strafraum. Nach einem Lattentreffer in der 5. Minute durch Volkmar Vöge musste VfR-Keeper Hüseyin Özel mehrfach sein Können zeigen, um die Null zu halten. Als er in der 28. Minute einen Gegenspieler im Strafraum foulte, pfiff Schiedsrichter Anton Ushakov Elfmeter. Jerrymie Bahtiri sorgte für die 1:0-Führung des Außenseiters, die auch in der Halbzeitpause noch Bestand hatte, und vollauf verdient war.
In der zweiten Halbzeit übernahm Evesen das Zepter. Yasin Korkmazyigit (49.) traf den Pfosten, Niko Kleiber (55., 58.) verpasste das 1:1 und Talat (66.) traf den Innenpfosten. In der 60. Minute kam der VfR durch Volkmar Vöge nach einem Zuspiel von Lennard Heine zum 1:1-Ausgleich. Und nur eine Minute später drehte Vöge die Partie mit seinem Treffer zum 2:1. Talat hatte den Torschützen mustergültig bedient. In der Schlussphase bettelte Evesen förmlich um den Ausgleich. Gravierende Fehler in der Abwehr ließen Ihme-Roloven zu hochkarätigen Chancen kommen. Und wieder war es Özel, der mit starken Paraden den knappen Vorsprung hielt. Die endgültige Entscheidung fiel erst in der Nachspielzeit. Lennard Heine vollendete in der 93. Minute zum 3:1-Endstand.
VfR: Özel, Pentke, Korkmazyigit (84. Kevin Hiekel), Städter, Yesil (88. Knickmeier), Vöge, Buruk, Kleiber, Hull, Stolte (60. Talat), Heine.