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DENNIS REMUS, KEVIN MACK UND GIANLUCA WILMSMEIER LEITEN RELEGATIONSSPIEL ZWISCHEN DEM MTV LAUENSTEIN UND SC LEHRTE 06

FOTOS/TEXT: ERNST SIEPMANN

Lauenstein. Relegation! Welch Zauberwort mit unterschiedlicher Bedeutung. Für manche ist es der Griff zum Rettungsring (TSV Algesdorf). Für andere nur Trostpreis des verpassten Titels (VfL Bückeburg II). Dritte haben Tränen in den Augen und hätten so gern dieses Ziel erreicht (FC Stadthagen). Oder als Zusatzspiele einer sowieso schon tollen Saison betrachtet (TuS Jahn Lindhorst). Doch es gibt auch Sportfreunde, die alles emotionslos sehen. Die Schiedsrichter, denen der Sieger eines solchen Spiels völlig egal ist und die von weither anreisen. Auch Schaumburger waren am ersten Relegationstag im Einsatz. Eine Stunde Fahrzeit hin, das gleiche dann zurück. Dazwischen eine Spielleitung, in der die Schiedsrichter als Unsichtbare gut waren. Oder wenn beide Seiten im Brustton gleicher Überzeugung über alles meckern.


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Dennis Remus (MTV Rehren A/R) und seine beiden Assistenten Kevin Mack (SG Rodenberg) und Gianluca Wilmsmeier (SC Auetal) brachte dieses interessante Spiel nicht in Problemzonen. Sicher, im Gelbe-Karten-Wettbewerb gewann der Gast aus Lehrte 4:3. Bis auf ein übles Foul, was die Gemüter aufheizte, lief alles eigentlich „normal“. Doch wo fand das Ereignis statt? In Lauen…was? Dem Schaumburger ist Lauenau durch seinen SC Victoria bekannt. Ältere Fans denken an Fortuna Lauenhagen, die in die Spielgemeinschaft der FSG mit Pollhagen und Nordsehl aufgegangen sind. Doch Lauenstein? Es liegt im äußersten Zipfel des Fußballkreises Hameln/Pyrmont. Ein Steinwurf weiter, dann droht der Kreis Holzminden.


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Ging es beim Relegationsspiel in Schaumburg einfach „nur“ um den Sieg, den weder der VfL Bückeburg II noch FC Springe erreichten (0:0), hatte die Partie in Lauenstein weit mehr Brisanz. Der MTV beendet seine 85-jährige Eigenständigkeit. Verschwindet im nächsten Monat in einer Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn Wallensen. Den kennen Schaumburger. Die Wallensener spielten vor ein paar Jahren kurzzeitig in unserer Bezirksliga-Gruppe. „Aber alleine kommen wir nicht weiter“, berichtet Volkes Stimme aus dem Flecken, der zu Salzhemmendorf zählt. „Wir haben keine 2. Mannschaft. Auch fehlt ein solider Unterbau der Jugend. Wer zu uns kommt, muss Geld mitbringen.“ Also heißt es Abschied nehmen von der Lauensteiner Eigenständigkeit. In emotional anmutenden T-Shirts bekräftigten die Heimanhänger dies: „Tradition, Leidenschaft, Vereinsliebe“. Jawohl, kein Widerspruch!


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Beim Gast aus Lehrte war die Lage anders. Lehrte? Klar, kennt man in Schaumburg. Doch ist’s der ungeliebte Nachbar FC Lehrte, der gerade aus der Bückeburger-Evesener-Landesliga abgestiegen ist. Würden die „Gelben“ vom SC Lehrte 06 den Aufstieg schaffen, locken in der kommenden Saison packende Lokalderbys. Auf der einen Seite also Abschied nehmen von der Tradition. Der Gast hingegen wünscht sich Augenhöhe mit dem Nachbarn.

Am Ende siegte Lauenstein mit 2:0. Das Schiedsrichter-Gespann, das souverän wirkte, hatte mit seinen Entscheidungen auf das Ergebnis keinen Einfluss. Der Matchwinner des Spiels war Philip Dunkley. Naja, nicht ganz. Doch ist’s ein ähnlich gelagerter Typ, der nur anders heißt als unser Torjäger in Schaumburg. Sicherte sich Dunkley (SC Auetal) mit 32 Treffer die Torjägerkanone als bester Torschütze in Schaumburg, schaffte dies Felix Lassan (33 Tore) auf Seiten Hameln/Pyrmonts. Die Torentstehung zeigt, wie abwechslungsreich diese Partie war. Sagen wir es kurz und knackig in der Fußballsprache: Latte Lehrte, Konter Lauenstein. Lassan ist frei durch, und es steht 1:0 (44.). Abseitstor Lehrte und zurecht nicht gegeben, dann auf der Gegenseite Freistoß Lauenstein. Lassan tritt an, 2:0 (57.). Bleibt der Torjäger beim neuen Fusionsgebilde? "Wenn wir den Aufstieg packen, sehr wahrscheinlich“, orakelt der Grillmeister der Würstchenbude. Solche Leute wissen immer gut Bescheid. „Scheitert Lauenstein, dann ist er weg.“


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Weg vom Fenster ist auch Lehrte 06. Das 0:2 wirkt wie das Aus. Nur die theoretische Möglichkeit aller theoretischen Chancen gibt’s noch. Für Lauenstein fällt die Entscheidung nächsten Samstag. Während der TSV Algesdorf zum FC Springe reist, treten die Jungs des „Männerturnvereins von 1896“ (hübsche Jahreszahl) zeitgleich beim MTV Engelbostel-Schulenburg an. Ein unbekannter Name hier in Schaumburg. Und auch den Nachfolger der Lauensteiner werden wir Schaumburger nur aus der Ferne wahrnehmen. Denn die Erfahrung lehrt, dass Clubs aus dieser Region beim „Großen H“ auflaufen. In Hameln, Hildesheim, Holzminden. Unseren drei Schiedsrichtern, die global wirken, ist dies egal. Sie steuern dann andere Himmelsrichtungen an.

MTV Lauenstein: Meinhart – Vönöky, Jäschke, Kämmerer – Eberding (Wilkening), Kähler, Bruns, Nagel (90.+3 Voß), Serrano – Ivankovic (83. Zorn), Lassan. Trainer: Wintel

SC Lehrte 06: Wiedemeier – Ahmeti, Timmig, M. El-Hayek (A. El-Hayek), Feraj Sanyang (89. Peszek), Kamara (83. Witzel), Le (60. Baye), Reinke (71. Osteroth) – Welke, Rietzke. Trainer: Bischoff

Schiedsrichter: Dennis Remus (MTV Rehren/AR)

SR-Assistenten: Kevin Mack (SG Rodenberg) + Gianluca Wilmsmeier (SC Auetal)

Tore: 1:0 Lassan (44.), 2:0 Lassan (57.)

Zuschauer: 300

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