Björn Öttermann spielt seit 2016 für den MTV Großenheidorn. In der vergangenen Saison hat Öttermann mit der Mannschaft den Aufstieg aus der Oberliga in die 3. Liga/West geschafft. Der Gewinn der niedersächsischen Meisterschaft war der bislang größte Erfolg für den aus Lüneburg kommenden, 27jährigen und 1,85 Meter großen Kreisläufer.
Nach sieben Spieltagen zieht Öttermann eine erste, persönliche Bilanz. Die beginnt mit einem kurzen Rückblick auf die Aufstiegssaison. Die Situation sei nach dem Aufstieg ungewohnt gewesen, in der vergangenen Saison sei es weitgehend problemlos gelaufen. „Da war weniger Gegenwind, jetzt heißt es Lehrgeld zahlen. In der 3. Liga weht ein anderer Wind, uns wird ein ganz anderer Widerstand entgegen gebracht“, sagt Öttermann. Das lasse keine Schwächen oder Fehler durch mangelnde Konzentration zu, zudem werde von jedem immer 100 Prozent Leistung gefordert.
In der Vorbereitung auf die jetzt laufende Saison ergab sich für ihn eine schwierige, weil ungewohnte Situation. Benno Hildebrandt beendete seine sportliche Handballkarriere, Florian Degner ging für einige Zeit ins Ausland. So stand nur Öttermann als Kreisläufer im Kader. „ Zwar nimmt es den Konkurrenzdruck innerhalb der Mannschaft, jedes Spiel über 60 Minuten volle Leistung bringen zu müssen, macht auch Druck“, beschreibt Öttermann die Situation. Zur Entlastung gab es eine Lösung: Hillebrandt half in den ersten sieben Spielen aus, Degner kehrte inzwischen zurück, so dass aktuell wieder zwei Kreisläufer im Kader stehen.
Bildergalerie (10 Bilder):
Die Vorbereitung war anstrengend und schweißtreibend. Anders als in der vergangenen Saison, in der er sich eine Schulterverletzung zuzog, blieb Öttermann diesmal von Verletzungen verschont. Als etwas besonderes beschreibt „Ötti“ das Trainingslager in Finsterwalde. Dort hatte die Mannschaft wie auch im Vorjahr die Gelegenheit, die Vorbereitung zu intensivieren. Darüber hinaus wird es auch als teambildende Maßnahme“ genutzt, so hatte die Mannschaft dort die Gelegenheit sich als solche zu finden. Das war schon beim Aufstieg hilfreich, als der „Geist von Finsterwalde“ durch die Mehrzweckhalle zog.
Früh zeigte sich, dass sich in der 3. Liga einiges verändern würde. Nicht nur der Zeit und Trainingsaufwand hat sich erhöht, auch das technische Niveau der Gegner hat eine andere Qualität als aus der Oberliga gewohnt. „Die körperliche Seite ist härter, gerade am Kreis wird man über 60 Minuten bearbeitet und muss selbst richtig ackern“, sagt der Kreisläufer. „Wir müssen es schaffen, die technischen Fehler abzustellen und zugleich eine bessere Wurfausbeute zu haben. Wenn wir dann alles über die gesamten 60 Minuten geben, dann bin ich optimistisch das wir das Ziel Klassenerhalt schaffen“, meint Öttermann.
Die ersten Spiele in der „Meerfestung“ waren sicher noch von Nervosität begleitet. Für die neue Liga mussten die Seeprovinzler in die Wunstorfer Aue-Halle umziehen, die jeweils zu den Heimspielen zur Meerfestung umfunktioniert wird. Es hat sich nicht nur das Spiel als solches verändert sondern auch das ganze Drumherum. Als professioneller und aufwändiger beschreibt Öttermann die Situation. Der Verein betreibt einen hohen Aufwand, um einen organisatorisch perfekten Spieltag zu gewährleisten. Besonders die Fans von der „blauen Wand“, mit Trommeln und Fahnen ausgerüstete Jugendspieler, feuern die Mannschaft an und sorgen für eine ziemliche Lärmkulisse. Die Zuschauer und Fans haben den neuen Spielort angenommen. „Man kennt eben viele, auch wenn wir verlieren kommen die Zuschauer weiter“, freut sich Öttermann, der sich selbst jetzt dort zu Hause fühlt.
Ungewohnt aber schön sei die neue Aufmerksamkeit. die den Spielern entgegengebracht wird, so Öttermann. Für die sportliche Zukunft wünscht sich der Kreisläufer auch in der nächsten Saison mit dem MTV Großenheidorn in der 3. Liga spielen zu dürfen. Auch wenn der zeitliche Aufwand teils extreme Anforderungen an das persönliche Zeitmanagement stellt, die Mannschaft und die gemeinsame Zeit damit bedeuten ihm viel.