Die Aeronca 65 C schreibt Motorflugzeug-Geschichte

Rinteln. Die Aeronca 65 C wurde im Oktober 1938 in den USA gebaut und startete dort zum Jungfernflug. 80 Jahre später landete die Aeronca auf dem Flugplatz in Rinteln, um zusammen mit den Mitgliedern des LSV Rinteln und dem Besitzer des zweisitzigen Motorflugzeuges Georg „Schorsch“ Krause den Geburtstag dieses legendären Oldtimers gebührend zu feiern.

Bei einer Reisegeschwindigkeit von 120 km/h, einer Flugzeit von 2,5 Stunden und guten Kurzstart- und Landeeigenschaften war die Aeronca zu der damaligen Zeit eine kleine technische Sensation. Das 65 PS starke Motorflugzeug wurde bis 1946 als Schul- und Kurierflugzeug von der amerikanischen Luftwaffe eingesetzt. Seit 1955 befindet sich das Flugzeug in der Bundesrepublik Deutschland. Auf welchem Weg und wann sie dann von Amerika nach Europa gekommen ist, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.

Die Besitzer der Aeronca wechselten häufig. Mitte der 70er Jahre übernahm sie Hans Kaiser, der Inhaber des damaligen Luftfahrttechnischen Betriebs (LTB) Kaiser am Flugplatz Porta Westfalica. Bevor die Aeronca wieder Luft unter ihren Flächen spüren durfte, war sie zwei Jahre einem Museum in Berlin als Leihgabe zur Verfügung gestellt worden. Danach lagerte sie weitere neun Jahre in einem stillgelegten Bahnhof, bevor Techniker und Lehrlinge des LTB Kaiser sie wieder zum Leben erweckten.

Die Restauration gestaltete sich damals sehr zeitaufwendig und mühevoll, zumal möglichst nur Originalteile verwendet werden sollten. Teilweise mussten diese aus den USA eingeführt oder selbst hergestellt werden. Im Jahr 1985 erhob sie sich dann wieder in Deutschlands Fliegerhimmel und nahm in dem Jahr auch am Deutschlandflug von Wilhelmshafen nach Kempten teil. Sie gewann auch diverse Preise bei Oldtimertreffen.

Seit 2015 gehört dieses Schätzchen Georg Krause (ehemaliger Mitarbeiter des LTB Kaiser) und ist nunmehr am Flugplatz Rinteln stationiert. Krause ist von seiner Aeronca mit der Kennung D-EKKR einfach nur begeistert und erwähnt die hervorragende Verarbeitung, ihre guten Flugeigenschaften und den robusten Motor. „Wenn ich die Aeronca mal ein halbes Jahr nicht geflogen bin, dreht man den Zündschlüssel um und der Motor springt sofort wieder an“, schwärmt Krause und ein Lächeln geht über sein Gesicht.

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